Frauen wenden sich gegen eine Verharmlosung des Rassismus im Kulturbetrieb
Zusammenfassung der bisherigen Auseinandersetzung um die Verfälschungen meines Namibia-Buches, die Verharmlosung des Rassismus und Verleumdungen durch den Regisseur Benny Claessens

Zu dem jüngsten Angriff von Benny Claessens, mich mit der Hitler Verehrerin Leni Riefenstahl gleichzusetzen, habe ich solidarische Unterstützung von meiner Familie, aus dem Kreis meiner Freunde und Bekannten und von politischen MitstreiterInnen erhalten. Herzlichen Dank! Das hat echt gutgetan!
All die solidarischen Bekundungen haben sich schützend vor mich gestellt. Der Angriff von Benny Claessens trifft aber nicht nur mich. Vielmehr kommt darin eine bestimmte politische Strömung zum Ausdruck. Diese Strömung lehnt das solidarische, gemeinsame und politische Eintreten gegen Rassismus ab und ersetzt es durch eine individual-psychologisch ausgerichtete Bauchnabelschau und anderes mehr. Das will ich jetzt konkret darlegen.
Wie kommt es, dass ein Buch über Namibia, das Völkerfreundschaft, Frauenprojekte und Antirassismus hochhält, als Beleg für das Gegenteil, als Beleg für Rassismus verfälscht wird? So geschehen in der Inszenierung von Benny Claessens am Bochumer Schauspielhaus. Um ein Bild zu gebrauchen, wie kommt es, dass aus weiß schwarz gemacht wird?
Was ist denn die Ursache von Rassismus? Woher kommt er, wem nützt er?
Hier gibt es zwei Wege, den Rassismus zu erklären und zu bekämpfen. Der solidarische, gemeinsame, politische Weg gegen Rassismus und der individual-psychologische Weg des Einzelnen.
Der solidarische, gemeinsame, politische Weg gegen Rassismus erkennt, dass wir weltweit in Gesellschaften leben, in denen die Herrschenden über die arbeitenden Menschen das Sagen haben. Sind es doch die großen Konzerne und die für sie tätigen Politiker, die Namibia zu einer deutschen Kolonie degradierten. Afrika ist nicht arm, sondern es wird arm gemacht von eben solchen Gesetzen, die billig afrikanische Rohstoffe ausbeuten und die afrikanischen Länder mit billigen Waren überfluten helfen. Das mag eine kleine Schicht in Afrika reich machen, der Mehrheit der Menschen vor Ort entzieht es jedoch die Lebensgrundlage.
Die immer weiter um sich greifende Unzufriedenheit in Deutschland und auf der Welt mit den herrschenden Verhältnissen wie schlecht bezahlte Arbeit, Unterdrückung und Kriege gegen andere Völker wird mittels der Medien von den Mächtigen in Rassismus umgelenkt. Das Mittelmeer und die afrikanischen Wüsten werden zu Massengräbern für Flüchtlinge. Das Schüren von Ängsten unter anderem vor Flüchtlingen sind traurige Belege dafür, wie Rassismus als Blitzableiter genutzt wird im Sinne von „teile und herrsche“.
Den individual-psychologischen Weg des Einzelnen propagiert die amerikanische Soziologin DiAngelo in einem Interview vom 11.8.2018 mit der Zeitung „Zeit Campus“. Auf die Frage: „Wie ist es dann überhaupt für Weiße möglich, über Rassismus zu diskutieren?“ antwortet Frau DiAngelo: „Indem wir lernen, anders über Rassismus zu denken. Nämlich nicht mehr als individuelle, aktive und bewusste Handlungen einzelner Personen, sondern als internalisierte Haltung, die in jeder und jedem Weißen steckt.“ (Unterstreichung ZQ)
Diese Analyse bleibt nicht nur an der Oberfläche und an den verbreiteten Erscheinungsformen des Rassismus kleben. Sondern sie spart die Herrschenden, sie spart Rassismus als Herrschaftsmethode völlig aus und erklärt stattdessen die normalen Menschen zum Hauptproblem! So wird kurzerhand die Autorin eines antirassistischen Buches zu einer Rassistin, die ihre internalisierte rassistische Haltung nicht erkannt hat.
Der Weg, Rassismus als individual-psychologischen Weg des Einzelnen zu erklären und zu bekämpfen, hat zwei schädliche Auswirkungen: Die tatsächlichen Verursacher von Unterdrückung und Rassismus werden aus der Schusslinie genommen. Und: das solidarische, gemeinsame Eintreten von Weißen und People of Color gegen Rassismus wird torpediert.
Wer wie Claessens Anti-Rassismus von Weißen zu Rassismus verfälscht, spaltet den gemeinsamen solidarischen Kampf von Weißen und People of Color gegen Rassismus. Diese Spaltung trennt Weiße und People of Color, belässt die Weißen unter sich und zieht People of Color auf die Seite der Opfer des Rassismus.
Claessens ist als Schauspieler bekannt in seinen Opferrollen als „Schwuler“, als „unästhetischer Mensch“. Claessens Schmähung von Antirassismus als Rassismus überlässt People of Color in ihrer Position, Opfer des Rassismus zu sein und rückt sie damit in die Nähe seiner schauspielerischen Präferenzen, nämlich der Opferrolle.
Während People of Color in ihrer Opferposition bleiben, benötigen Weiße die Schulmeisterei der intellektuellen Eliten. Diese Eliten erklären den antirassistischen Weißen, dass sie in Wirklichkeit Rassisten sind. Die Freiheit der Kunst auf dem Theater verwandelt sich damit von einem Instrument der Aufklärung, Inspiration und Hilfe für die arbeitenden Menschen in eine lächerliche und eitle Proklamation intellektueller Überheblichkeit, die so nicht stehenbleiben darf.
Die Autorin hat diese Verfälschungen von Benny Claessens in einem Offenen Brief sowie in Briefen an den Intendanten des Bochumer Schauspielhauses Johan Simons und an Benny Claessens kritisiert, zu einer offenen, sachlichen Diskussion aufgefordert und sie schließlich zusammen mit dem gesamten Bochumer Ensemble zu einer öffentlichen Lesung des Namibia Buches mit Diskussion zum Rassismus eingeladen.
Eine solche offene und solidarische Auseinandersetzung bei unterschiedlichen Ansichten über ein gemeinsames Ziel, nämlich Rassismus zu bekämpfen, wäre der Weg zu einer Verständigung.
Die Reaktion bestand aus Schweigen im Walde von Intendanz und Claessens. Gleichzeitig verbreitete das Ensemblemitglied Thelma Buabeng auf Facebook Unwahrheiten über die Auseinandersetzung, das Ensemblemitglied Bernd Rademacher veröffentliche in der Stadtzeitung eine völlig unsachliche und primitive Polterei und schließlich postete Benny Claessens am 16.10. auf Instagram einen Post, in dem er die Autorin auf die Stufe der Hitler-Verehrerin Leni Riefenstahl stellte und ihre MitstreiterInnen zu einer kriminellen bzw. halbkriminellen Bande abstempelte.
Also statt sachlicher, offener, natürlich auch kontroverser Auseinandersetzung Schweigen, hinterrücks Intrigen und öffentliche Verunglimpfung der antirassistischen Autorin als Rassistin und Faschistin.
In Inhalt und Form beweist Benny Claessens damit sein bankrottes politisches Urteilsvermögen.
Die Frauenbewegung, die sich gegen Rassismus und für Völkerfreundschaft einsetzt, wird die Verfälschung und Verharmlosung des Rassismus als „internalisierte Haltung von Weißen“ kritisieren, die dadurch bewirkte Spaltung des gemeinsamen Kampfes von Weißen und Nicht-Weißen gegen Rassismus zurückweisen und an die Stelle von Intrige, Feigheit und Bullying die offene, sachliche und kritische Auseinandetzung praktizieren.
News vom 16. Oktober 2019
Der Regisseur Benny Claessens beweist sein bankrottes politisches Urteilsvermögen
Der Regisseur Benny Claessens veröffentlichte am 15.10.2019 eine Story auf Instagram. Darin kündigt er seinen Übergang vom Theater in die Musikscene an. „So bye bye. I will be part of zilli quests gang in bochum aka leni riefenstahl of the ruhr“. (Zur Vorgeschichte siehe die Beiträge im Reisemagazin.)
Hier sind vier Punkte zu dieser Instagram Story von Claessens.
- Claessens kann nicht Rassismus von Völkerfreundschaft, kann nicht mein demokratisches Engagement von faschistischen Machwerken einer Leni Riefenstahl unterscheiden. Damit beweist Claessens sein bankrottes politisches Urteilsvermögen.
- Wie schon beim Rassismus-Streit scheut Claessens die offene, sachliche Auseinandersetzung. Stattdessen betreibt er erneut eine intrigante Hetze im Rücken der Betroffenen. Das ist ein feiges, beschämendes Vorgehen.
- Meine Unterstützer und politischen Mitstreiter denunziert Claesses arrogant als „gang“, also als kriminell oder halbkriminell. Welch bankrotte Einordnung!
- Herr Claessens! Ich bin keine Rolle in Ihrer Theater-Inszenierung, mit der Sie Realität und politische Standpunkte haarsträubend verfälschen. Sie sind ein politischer Wirrkopf, Intrigant und Feigling, der die Realität vergewaltigt und dazu die Freiheit der Kunst missbraucht.
Zilli Quest, 16.10.2019
News vom 24. Juni 2019
Ist das Kunst? Das muss weg!

Wie Rassismus zu bekämpfen ist, dazu fand beim Frauenverband Courage in Bochum die 4. Bochumer Lesung des Reisebuches „Namibia – Mutter mit Tochter über eine selbstorganisierte Reise“ statt. Das Reise-Buch berichtet unter anderem vom Besuch bei den beiden namibischen Weltfrauen der Weltfrauenkonferenz in Nepal, von Frauenprojekten in Namibia und vom Kampf der Menschen ums tägliche Brot.
Auch das Schauspielhaus Bochum widmete unter dem Banner der „Freiheit der Kunst“ sich der Rassismusfrage mit der Theateraufführung „White People’s Problems – The Evil Dead“.
Der Regisseur Benny Claessens und sein Team sehen „White People’s Problems“ in allen Weißen. Nach dieser These haben „Weiße“ bereits durch Geburt den Rassismus verinnerlicht. Deshalb dürfe man auch nicht kritisch aus Ländern des afrikanischen Kontinents berichten. Das sei bereits Rassismus und beleidige „People of Color.“
Für die Untermauerung seiner Thesen griff Claessens kurzerhand zum Reisebuch über Namibia. Er projizierte dazu Bilder aus dem Namibia-Buch an die Wand, teilweise unterlegt mit eigenen Texten und mit sinnentstellenden Doppeldeutigkeiten versehen. Um den ganzen die Krone aufzusetzen, nutzte er sogar noch die aus Ghana stammende schwarze Schauspielerin, Thelma Buabeng, diese seine „Wahrheit“ zu untermauern.
Alle Proteste und Forderungen, die Verfälschung des Buches zu unterlassen, schlugen fehl. Daraufhin veranstaltete Courage Bochum zusammen mit der Autorin diese spezielle Lesung und lud dazu auch besonders das Schauspielhaus und seine Mitglieder ein. Es sollte diskutiert werden, was die Ursachen von Rassismus sind und wie Rassismus bekämpft werden kann.
Leider glänzte das Schauspielhaus durch Abwesenheit und Nichtbeachtung, sowie es auch die vielen zuvor stattgefundenen Proteste einfach missachtete. Mitglieder des Schauspiel-Teams bedienten sich lieber über Facebook und Presse einer unwürdigen Hetz- und Lügenkampagne.
Die 15 Anwesenden bei der Veranstaltung Ende Juni zur Namibia-Lesung und anschließender Diskussion zu Rassismus wiesen nach der kurzweiligen Präsentation mittels Bildern, Videoclips, Lesung aus dem Buch und afrikanischer Musik das Verhalten des Theaters empört zurück.
Eine Teilnehmerin: Kunst muss die objektive Wirklichkeit zum Inhalt haben und dabei vorwärtstreibend wirken statt Fake news zu verbreiten, wie es heute leider immer stärker um sich greift. Dem Theater kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Das Schauspielhaus Bochum hat das in unentschuldbarer Weise konterkariert.
Ein Teilnehmer betonte, wie bei ihm der faktenreiche und warmherzige Vortrag Lust auf eine Reise nach Namibia erzeugt hat und eine Teilnehmerin, die sich gerade auf eine Reise nach Namibia im November vorbereitet, sieht durch Reisen vor Ort das heute wirkungsvollste Mittel, etwas für die Menschen zu tun.
Der Frauenpolitische Ratschlag vom 1.-3 November 2019 in Erfurt ist eine weitere gute Gelegenheit, die Vernetzung der Frauen über Ländergrenzen und Kontinente hinweg voranzutreiben.
News vom 19. Februar 2019
Gegen Rassismus statt Theaterdonner
„Meine Kritik am Theaterstück des Bochumer Schauspielhauses „White People‘s Problems – The Evil Dead“ befasst sich mit den Ursachen von Rassismus.
Bernd Rademacher, Ensemblemitglied des Bochumer Schauspielhauses, ersetzt in der Februar-Ausgabe der Stadtteilzeitung „Der Ehrenfelder“ eine sachliche Auseinandersetzung durch einen Schwall abwertender Floskeln zu meinem Namibia-Buch und zu meinem Vorgehen.
Die Inszenierung des Theaterstückes entspricht der Ansicht der amerikanischen Soziologin DiAngelo, die den Rassismus erklärt als internalisierte Haltung, die in jeder und jedem Weißen steckt. (Das habe ich am 9.12.18 im Flugblatt veröffentlicht und unter www.quest-reisemagazin.de)
Diese Auffassung erklärt alle Menschen weißer Hautfarbe zum Hauptproblem des Rassismus. Tatsächlich aber dient Rassismus den Herrschenden als Blitzableiter für die Unzufriedenheit der Menschen, soll schlechter bezahlte Arbeit, Unterdrückung und Kriege rechtfertigen. Rassismus ist eine Herrschaftsmethode nach dem Motto „Teile und Herrsche“ und keine ursprüngliche Einstellung der Beherrschten.
Werden Menschen weißer Hautfarbe zum Hauptproblem des Rassismus erklärt, so ist es einfach, mein Buch gegen Rassismus als Ausdruck des „verinnerlichten Rassismus“ einer Weißen zu verfälschen.
Das Theaterstück wird dem Kampf gegen den Rassismus nicht gerecht. Mein Buch unterstützt ganz offen diesen Kampf und Herr Rademacher speist Leser und Redaktion des Ehrenfelders mit überheblichem und unsachlichem Gepolter ab. Schade.
Zur Lesung meines Namibia-Buches im Bochumer Ehrenfeld im Juni lade ich herzlich ein. Ort und Zeit wird noch bekanntgegeben.
Zilli Quest“
News vom 9. Dezember 2018
Bochumer Theaterstück „White People’s Problems“ verfolgt falsches Konzept gegen Rassismus

Woher kommt Rassismus? Darauf versucht der Theaterregisseur Benny Claessens eine Antwort in dem Bochumer Theaterstück „White People’s Problems – The Evil Dead“, das unter seiner Regie am 6.12.2018 abgespielt wurde. Diese Theaterinszenierung verfälscht den Inhalt meines Reisebuchs „Namibia – Bericht von Mutter mit Tochter über eine selbstorganisierte Reise“ zu einem Beispiel für Rassismus. In Wirklichkeit diente diese Reise der Völkerfreundschaft mit den Menschen an der Basis und baute diese Verbindungen für den gemeinsamen Kampf gegen Unterdrückung weiter aus.
Wie kann es dazu kommen, ein Reisebuch gegen Rassismus und für Völkerfreundschaft zu einem Beispiel für Rassismus zu verdrehen?
Es handelt sich beileibe nicht um einen Einzelfall, um eine vereinzelte Unfähigkeit, richtig und falsch unterscheiden zu können. Vielmehr tritt uns hier eine gewisse Strömung entgegen.
ZEIT Campus ONLINE interviewte am 11.8.2018 unter dem Titel Rassismus: „Die meisten Weißen sehen nur expliziten Rassismus“ die amerikanische Soziologin Robin DiAngelo. Eine Frage lautete: „Wie ist es dann überhaupt für Weiße möglich, über Rassismus zu diskutieren?“ Die Antwort von Frau DiAngelo: „Indem wir lernen, anders über Rassismus zu denken. Nämlich nicht mehr als individuelle, aktive und bewusste Handlungen einzelner Personen, sondern als internalisierte Haltung, die in jeder und jedem Weißen steckt.“ https://www.zeit.de/campus/2018-08/rassismus-dekonstruktion-weisssein-privileg-robin-diangelo
Frau DiAngelo, das bleibt völlig an der Oberfläche und an den verbreiteten Erscheinungsformen des Rassismus kleben! Was ist denn die Ursache von Rassismus? Woher kommt er, wem nützt er?
Wir leben weltweit in Gesellschaften, in denen die Herrschenden über die arbeitenden Menschen das Sagen haben. In Namibia wie in Deutschland und den USA. „Teile und herrsche!“ ist das Motto der Herrschenden. Und der Rassismus dient als Blitzableiter für die Unzufriedenheit der Menschen mit den herrschenden Verhältnissen, dient als Vorwand für schlechter bezahlte Arbeit, für Unterdrückung und für Kriege gegen andere Völker. Rassismus ist eine Herrschaftsmethode und keine ursprüngliche Einstellung der Beherrschten.
Die Rassismuserklärung von Frau DiAngelo spart die Herrschenden aus und erklärt stattdessen die normalen Menschen zum Hauptproblem. So kommt es dazu, ein Buch gegen Rassismus zu einem Beispiel für Rassismus zu verfälschen. So nimmt man faktisch die tatsächlichen Verursacher von Unterdrückung und Rassismus aus der Schusslinie. Dabei sind es doch die großen Konzerne und die für sie tätigen Politiker, die Gesetze machen, die die afrikanischen Länder mit billigen Waren auch deutscher Monopole überfluten helfen. Den Menschen vor Ort, denen die Lebensgrundlage dadurch entzogen wird, verweigern sie aber die Aufnahme. Die mutigen Menschen und Initiativen in Europa, die dagegen vorgehen, werden gleichzeitig kriminalisiert.
„Erneut soll die Aquarius durch politische Manöver von ihrer humanitären Mission, Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer zu retten, abgehalten werden….Während humanitäre Rettungsschiffe von ihrem Einsatz abgehalten werden, ist die Wahrscheinlichkeit, bei der Flucht über das Mittelmeer zu sterben, so hoch wie nie.“ https://www.betterplace.org/de/projects/39351-die-aquarius-ein-rettungsschiff-im-mittelmeer/newsroom#ppp-sticky-anchor
Natürlich ist die Sorge groß und berechtigt, dass immer mehr Menschen der fremdenfeindlichen und rassistischen Ausbreitung der Ideen der Herrschenden auf den Leim gehen. Dazu bedarf es des offenen Dialogs und der solidarischen Auseinandersetzung.
Warum wählt dann das Bochumer Schauspielhaus den Weg, Unwahrheiten in die Welt zu setzen, statt den Dialog zu suchen? Meine Briefe an den Intendanten Johan Simons und den Regisseur Benny Claessens blieben bis heute, dem Abspiel des Theaterstücks, unbeantwortet. Meine Forderung auf Herausnahme meines Buches aus dem Theaterstück wurde ignoriert und arrogant meine Persönlichkeitsrechte mit Füssen getreten.
Die Darstellerin Thelma Buabeng hat ein zunächst gemachtes Gesprächsangebot nicht realisiert, setzt dann aber Gerüchte auf Facebook und gegenüber Kollegen in die Welt, ich habe das Gespräch nicht führen wollen.
Wer sich tatsächlich dem Rassismus wirkungsvoll entgegensetzen will, der greift die an, die „Teile und Herrsche“ betreiben und setzt auf offenen und solidarischen Dialog mit denjenigen, die gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind.
News vom 25. November 2018
Die Auseinandersetzung auf Facebook zur verfälschenden Nutzung des Namibia Buches
Eine der Darstellerinnen des Theaterstückes “White People’s Problems”, Thelma Buabeng, kritisiert meinen Offenen Brief. Ich habe darauf zwei Mal geantwortet:
Weniger die Zeitdauer des Aufenthaltes, sondern der Inhalt des Reiseberichts ist entscheidend. Das Grundanliegen der beiden Teilnehmerinnen an der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, mit denen ich mich traf, ist mir vertraut aus praktischer Unterstützung. Ebenso die vielen weiteren Gespräche über den Kampf ums tägliche Brot, Verhältnis von Mann und Frau u.a. Denn darüber spreche ich auch in Deutschland mit Nachbarn, Bekannten, Arbeitskollegen, Industriearbeitern und Angestellten. Und wissen Sie, was ich feststelle? Überall derserselbe Kern von Problemen: Die, die arbeiten, haben nichts zu sagen über die Ergebnisse ihrer Arbeit, das entscheiden andere, die sich die Früchte dieser Arbeit aneignen. Aktuelles Beispiel: Schließung des Opelwerkes in Bochum. Also nicht „white people’s problems“, sondern „getting rid of the problems derived from capitalism, kolonialism and rassism.” Da bleibt das Theaterstück völlig oberflächlich, arbeitet sich an Stereotypen ab statt an den Herrschenden.
Und meine zweite Antwort:
Habe bisher vergeblich auf Ihren zugesagten Anruf gewartet.
Gestern war ich Chormitglied bei einem mitreißenden Event im ausverkauften Saal des Lehmbruck Museums in Duisburg. Vielfältige Kulturformen wie Chor, Sologesang, Tanz, Orchestermusik und Statements, Mitwirkende aus unterschiedlichsten Kulturen, Ausländer und Deutsche, Flüchtlinge und Migranten, Profis und Laien, Belebung von Kulturgut mit aktuellen Inhalten – alles verbunden zu einer klaren Botschaft: für Völkerfreundschaft und Solidarität, gegen Rassismus und Fremdenhass. Die Klarheit wogegen es geht und wofür uns einsetzen, begeisterte. Ich berichte auf www.quest-reisemagazin.de
Das Theaterstück „White People’s Problems“ sucht dagegen die Probleme und ihre Ursachen in den ganz normalen Menschen selbst, setzt ihnen einen Zerrspiegel vor, statt die Herrschenden als Verantwortliche für Rassismus, Kolonialismus und Imperialismus ins Visier zu nehmen. Deshalb schmort „White People’s Problems“ im eigenen Saft und das Duisburger Event ist gelebte Solidarität, gibt Schwung und Kraft!
News vom 22. November 2018
Die WAZ berichtet über das Theaterstück und meine Kritik

Ein sachlicher Artikel der WAZ vom 22. November behandelt die Inszenierung des Theaterstückes und meine Kritik an der verfälschenden Nutzung meines Namibia-Buches. Der Artikel stellt den Anspruch des Stückes meiner Kritik gegenüber. Das mag objektiv wirken. Ich aber habe die Freiheit und die Verpflichtung gegenüber all den Personen, die mit ihren Gesprächen zu dem Buch beigetragen haben, klaren Standpunkt zu beziehen und das als falsch und verfälschend zu bezeichnen, was auch so ist. Aus richtig falsch zu machen, aus Antirassismus und Völkerfreundschaft Rassismus und weiße Überheblichkeit zu machen, ist nicht Freiheit der Kunst, sondern Willkür und Arroganz.
Das Schauspielhauses hat bis heute weder auf meinen Offenen Brief noch auf meinen Brief an den Intendanten Johan Simons wie den Regisseur Benny Claessens reagiert. Nach außen aber wird gesagt, mir sei geschrieben worden. Wie passt das zusammen?
News vom 12. November 2018

Das Bochumer Schauspielhaus hat bis heute 12. November nicht auf meine Forderung nach Unterlassung reagiert.
News vom 9. November 2018
Sachliches Telefonat zum „Offenen Brief“, aber weiter verfälschende Nutzung als „Freiheit der Kunst“

Am 8. November ergriff Herr Staab die Initiative zu meinem „Offenen Brief“ und wir telefonierten miteinander. Das Gespräch war sachlich, an der verfälschenden Nutzung meines Buches im Theaterstück soll sich aber aus seiner Sicht nichts ändern.
Herr Staab erläuterte, der Regisseur Benny Claessens habe einen Beleg für Rassismus in meinem Buch bei der Bildunterschrift unseres Besuches beim Stamm der Himba gefunden. Ein Foto zeigt mich mit einer Himba-Frau, die sich sehr interessiert Bilder aus Deutschland ansieht (siehe obigen Bildausschnitt). Es hat die Bildunterschrift: „Auch Himba sind neugierig auf die Welt“. Für mich steht dieses „Auch“ im Sinne von „ebenso wie auch wir andersherum neugierig auf Namibia sind“. Für den Regisseur Benny Claessens hingegen stehe dieses „Auch“ für die mir unterstellte Meinung „sogar das primitive Naturvolk interessiert sich für die Welt“.
Das ist eine willkürliche und haltlose Interpretation, die dem Inhalt und Anliegen des Buches völlig entgegengesetzt ist.
Es stellt sich darüber hinaus die Frage, so habe ich Herrn Staab gefragt, warum sich ein Regisseur für seinen angeblichen Rassismus-Vorwurf auf die Frauenbewegung stürzt? Wenn es dem Regisseur um Strukturen des Rassismus und der Übervorteilung der Länder Afrikas ginge, stünde ihm genügend Material heutiger und ehemaliger Bundesregierungen zur Verfügung. Warum verweigert die Bundesrepublik bis heute Herero und Nama eine Entschädigung zu zahlen? Diese Völker mussten unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit für das koloniale Deutschland bis zur weitgehenden Vernichtung leisten. Und warum wird finanzielle Entwicklungshilfe in Form militärischer Beratung für die namibische Regierung geleistet? Will die Bundesregierung bei sich abzeichnenden künftigen Hungerrevolten des namibischen Volkes die namibische Regierung beraten, welche deutschen Waffen die Ruhe und Ordnung wiederherstellen sollen?
Herr Staab meinte, er könne meine Irritation „ein Stück weit“ nachvollziehen. Auch sei ich viel besser im Stoff in Bezug auf Afrika und Strukturen des Rassismus. Aber er werde „niemals“ dem Regisseur sagen, was er machen soll. Denn das sei „Freiheit der Kunst“.
Eine verfälschende Wiedergabe von Inhalten soll durch „Freiheit der Kunst“ geschützt sein? Wer schützt denn die Begegnungen der Völker vor übler Nachrede?
Ich habe auf meiner Forderung bestanden, die verfälschende Nutzung meines Buches zu unterlassen. Da Herr Staab dies ablehnte, möchte ich weitere Kreise der Öffentlichkeit darüber unterrichten, wie ein Projekt der Völkerfreundschaft als Rassismus verfälscht wird unter den Schutz einer willkürlichen Freiheit der Kunst“.
News vom 5. November 2018
Offener Brief an den Dramaturgen des Bochumer Schauspielhauses zur verfälschenden Nutzung des Namibia-Buches

Offener Brief an das Schauspielhaus Bochum – Herrn Tobias Staab, Dramaturgie zur verfälschenden Nutzung des Reiseberichts
„Namibia – Bericht von Mutter mit Tochter über eine selbstorganisierte Reise“ im Theaterstück „White People’s Problems – The Evil Dead“
Sehr geehrter Herr Staab,
in der Aufführung des Theaterstückes „White People’s Problems – The Evil Dead“ werden aus dem Buch „Namibia – Bericht von Mutter mit Tochter über eine selbstorganisierte Reise“ relativ ausführlich Stellen des Buches vorgelesen und der Buchcover über eine Kamera an die Wand geworfen.
Ich bin die Autorin dieses Buches. Ich weise die verfälschende Nutzung meines Buches in diesem Theaterstück entschieden zurück!
Das Theaterstück will die Probleme von Weißen gegenüber Schwarzen, gegenüber Afrika thematisieren. Dabei wird mein Buch in einen Zusammenhang gestellt, der die Intention des Buches total verfälscht und ins Gegenteil verdreht. Das Buch und meine Reise mit meiner Tochter Nora nach Namibia ist nicht Teil von „White People’s Problems – The Evil Dead“, sondern im Gegenteil Teil der Lösung.
Wir nutzten unsere Reise, uns mit Menschen zu treffen, von ihrer Lebenssituation, ihrem Kampf ums tägliche Brot zu erfahren, gerade auch vor dem Hintergrund einer blutigen 30jährigen deutschen Kolonialherrschaft in diesem Land. Darüber hinaus haben wir zwei Frauen getroffen, die an der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 2016 in Nepal teilgenommen hatten, und die von ihren Aktivitäten in Namibia berichteten, wie Frauen auf die eigene Kraft gestützt um eine gleichberechtigte und freie Stellung in der namibischen Gesellschaft kämpfen. Ähnliche Erfahrungen nannte uns eine Fraueninitiative.
Diese positiven Erfahrungen in der Frauenbewegung zu verbreiten und dies mit weiteren vielen Erfahrungen in Namibia zu verbinden, dazu habe ich dieses Buch geschrieben.
Sie haben dieses Buch überhaupt nicht verstanden, Sie verkehren seine Botschaft in das genaue Gegenteil, vergewaltigen es als Ausdruck von Problemen, die Weiße mit Schwarzen haben sollen. Die Probleme des Lebens in Namibia wie in Deutschland und weltweit haben ihre Wurzel in der kapitalistischen Gier nach Profiten und Macht, die unterschiedliche Hautfarbe, sprich der Rassismus, ist Instrument des Kapitalismus.
Hier liegt ein notwendiges, nützliches und hilfreiches Betätigungsfeld für das Theater.
Ich lehne die verfälschende Nutzung meines Buches für das Theaterstück ab und fordere Sie auf, das zu unterlassen. Da die verfälschende Nutzung meines Buches im öffentlichen Raum stattfand, verbreite ich diesen Brief an Sie als Offenen Brief.
Hochachtungsvoll
Zilli Quest